#115 – Doping im Beruf – oder wenn die Motivation fehlt.

Gerade lese ich in der Zeitung, dass der Gebrauch von Aufputschmitteln und Stimulanzien im Arbeitsalltag zugenommen hat. Fast 3 Millionen Menschen sind davon betroffen. Fast 60 Millionen Fehltage im Jahr sind ein Ergebnis davon. (Quelle: RNZ 18.3.2015)

Diese Nachricht schockiert mich.

Im letzten Blog habe ich mich mit Motivation beschäftigt. Motivation ist der Abstand zwischen „Veränderbarer Wirklichkeit“ und meiner „Aktuellen Wirklichkeit“. Dieser Abstand steht für Motivation oder Frust.

Die Studie spricht davon dass mehrheitlich Menschen mit einfachen Tätigkeiten davon betroffen sind. 8,5% dieser Menschen nehmen diese Pillen. In diesem Arbeitsbereich können die Menschen nur wenig „Veränderbare Wirklichkeiten“ konstruieren, weil sie darauf keinen Einfluss haben. Es gibt Vorgaben die sind zu erfüllen, egal wie.

Aber hier ist es inzwischen so, dass hier die Latte auf 2,2 m gelegt wird und die Menschen nur 1,5 m hoch springen können. Wie bereits besprochen, entsteht dabei keine Motivation sondern Hilflosigkeit und Frust. Einen Trainer haben diese Menschen auch nicht. Hier gibt es nur Vorgesetzte und Manager keine Führungskräfte.

„Führung ist eine Eigenschaft – keine Position“

Wir Menschen leben für Belohnung. Ohne Dopaminausschüttung suchen wir Ersatztätigkeiten, die diese Ausschüttung ermöglichen: Essen, Drogen, Alkohol.

Es geht nicht nur um Leistungssteigerung, es geht um Belohnung. In einer fremdbestimmten Arbeitsumgebung ohne Führungskräfte verzweifeln die Menschen.

Über Jahrtausende wurde von der Gruppe niemand zurückgelassen. Wer zurückgelassen wurde, der starb. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Drogenkonsum, Burnout und Depression sind ein Zeichen von fehlender Führung, fehlender Verantwortung und fehlender Empathie.

Wir Leben im 21. Jahrhundert, reden von Industrie 4.0, aber Karriere machen immer noch die Menschen, die auf der Galeere ganz hinten standen.

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung!

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