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#71 – Immer die gleichen Fehler…

Ich habe schon einmal gesagt, dass Unternehmen wie Menschen funktionieren. Diese Behauptung ist nicht abwegig, da in den Unternehmen meistens Menschen agieren. Die Führung eines Unternehmens ist dabei der Verstand und der Beobachter.

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Der Part, der die richtigen Fragen stellen sollte. Das Modell von Welt sind die vernetzten Mitarbeiter, ihre Gefühle und Leidenschaft. Die Außenwirkung eines Unternehmens wird wesentlich durch dieses Netz und seine Leistung wahrgenommen. (Bei uns Menschen ist dies die nonverbale Körpersprache)

Welche Lösungen hat dieses Netz für mich (als Kunde) und welche Begeisterung löst es in mir aus? Mein Modell von Welt kommuniziert mit dem Modell von Welt des Unternehmens. (Wie bei uns Menschen)

Die Führung setzt die Schwerpunkte. Sie stellt, wie unser Verstand auch, die Fragen an das Modell von Welt auf die man sich fokussieren sollte.

Im Gegensatz zu uns Menschen, haben die Menschen im grünen Bereich ebenfalls eine Schnittstelle zur Welt da draußen. Allerdings ist dies nicht die gleiche Welt wie die rote Welt. Deren Welt da draußen sind die Banken und Geldgeber. Menschen, die mehr oder weniger rational mit Zahlen agieren.

Heute ist es leider der Fall, das hier Menschen sitzen, die nur betriebswirtschaftliche Zahlen miteinander vergleichen, weil diese Menschen wiederum nur Menschen kennen, die betriebswirtschaftlicheZahlen vergleichen können.

Wie beim Menschen, so ist in der Firma der Kommunikationskanal zwischen Modell und Verstand sehr begrenzt. Nur wenige Daten können hier ausgetauscht werden und die Führung macht sich ihre Firma selbst. Das geht soweit, das umorganisiert wird, die wirtschaftliche Lage sich insgesamt bessert und dann der Erfolg der Maßnahme zugeschrieben wird. Wissenschaftlich gäbe es aber dafür keine Begründung. Zufälle werden als Erfolg einer Maßnahme interpretiert.

Die Beteiligten befinden sich hier ebenfalls in der sogenannten Erwartungsfalle. (Siehe Kapitel 3.6.1 in meinem Buch Ordnung im Chaos)

Es geht der Firma schlecht, was sich in den Zahlen ausdrückt. Also findet eine Fokussierung auf die Zahlen statt. Einnahmen und Ausgaben werden verglichen. Auf der einen Seite steht leider immer das Personal. Da die Menschen der Führung nur mit Menschen der Führung Kontakt pflegen, findet auch von außen eine Fokussierung auf die Zahlen statt. Zahlen sind aber die Wirkung und nicht die Ursache!

Was eine Firma ist und wie sie ist, steckt im Modell von Welt oder in dem Netz der Mitarbeiter!

Hier muss angesetzt werden. Wenn es mit einer Firma abwärts geht, dann muss sich hier etwas ändern. Die Führung muss die Neugier wecken und Gefühle auslösen. Die richtigen Fragen als Beobachter stellen. Um sich der Welt draußen anzupassen müssen auch hier Verbindungen gekappt und neue angelegt werden. Aber dies sollte im Modell geschehen.

Stattdessen werden Verbindungen gekappt, weil die Kosten reduziert werden. Damit sterben im Modell eventuell wichtige Verbindungen ab.

Die Vorgehensweise ist immer die gleiche:

1.) Eine Firma kommt in wirtschaftliche Schwierigkeiten

-> Es wird ein Sparprogramm vom Vorstand aufgelegt.

– > Mitarbeiter werden entlassen .

-> Das Modell von Welt ändert sich.

-> Die Kunden werden verunsichert.

2.) Die wirtschaftliche Lage ändert sich nicht:

-> Der Vorstand wird gegen Zahlung einer hohen Abfindung entlassen.

-> Es wird ein neuer Vorstand installiert. Dieser kommt meistens von extern (h.h. er kennt die Firma gar nicht) und

verdient mehr Geld als der alte Vorstand. (Gute Leute haben Ihren Preis)

3.) Der neue Vorstand legt ein eisernes Sparprogramm auf:

-> Es werden noch mehr Mitarbeiter entlassen und Gehälter gekürzt.

-> Das Modell von Welt ändert sich dramatisch.(Bisher funktionierende Einheiten kollabieren)

-> Die Kunden orientieren sich um und suchen Alternativen, weil die “Körpersprache der Firma” den

nahenden Untergang suggeriert.

Natürlich spricht der Vorstand davon, dass alles gut wird und kurzfristig werden die Zahlen auch etwas besser.

Aber es wird nicht wirklich besser!

4.) Es wird ein neuer Investor gesucht und neue Geschäftsgebiete angesprochen.

Geschäftsgebiete die zwar vielversprechend sind, aber auf denen sich in der Firma niemand auskennt. (Modell von Welt passt nicht dazu. )

5a.) Es wird  kein Investor gefunden:

-> dann geht die Firma in die Insolvenz oder den Konkurs!

5b.) Es findet sich ein Investor:

Findet sich ein Investor, dann investiert dieser in ein totes Pferd!

-> Der Vorstand bekommt eine Abfindung und wird freigesetzt.

-> Die Firma wird komplett umstruktiert (ein anderes Wort für Personalabbau).

-> übrig bleibt nur der glorreiche Namen.

Das hat sich jetzt so oft abgespielt, dass alle in der Erwartungsfalle sind und diese Riten immer wieder wiederholen. Man versucht die Wirkung zu beherrschen und nicht die Ursache.

Immer die gleichen Fehler. Trotzdem :

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung!

 

 

 

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