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#107 – Was haben Bleistifte und Führung gemeinsam?

Wenn in einem Unternehmen gespart wird, beginnt das meistens mit den Bleistiften, oder mit Katalogen, oder Weihnachtskalendern, oder Papier oder oder oder. Hierbei handelt es sich immer um die kleinen Dinge des Lebens. Peanuts sozusagen. Dinge die jeder braucht und die das Leben richtig schwer machen wenn sie fehlen. Wenn nämlich Bleistifte fehlen und Ingenieure sich welche besorgen müssen, wird es kompliziert und teuer.

Immer wieder werden diese Dinge zuerst eingespart. Vielleicht, weil die, die für die Sparmaßnahmen verantwortlich sind, nur diese Dinge kennen?( Bleistift, Radiergummi, Papier )

Warum muss ein Unternehmen überhaupt sparen ? Dafür gibt es eigentlich nur zwei Gründe.

1.) Der älteste Grund ist, das Unternehmen macht keinen Gewinn. Das operative Geschäft bringt keinen Gewinn mehr und es wird jeder Cent benötigt. Es geht um das nackte Überleben. Dann sind alle diese Maßnahmen erlaubt. Hier gilt der alte Spruch vom Lenin : Der Zweck heiligt die Mittel.

2.) Der neueste Grund ist, der Gewinn ist nicht hoch genug. Also das Unternehmen macht Gewinn, alle Menschen und Waren können bezahlt werden, aber der Gewinn ist zu gering.  Vielleicht ist er nur einstellig oder die Konkurrenz hat 2% mehr Gewinn.

In den seltensten Fällen liegen die Ursachen hierfür bei den Bleistiften. Seit den 90er Jahren führt der Grund 2 immer wieder dazu, dass die Menschen an der Spitze der Unternehmen Sparprogramme verkünden. Da aber diese Menschen sehr weit weg von den arbeitenden Menschen sind und meistens an einem großen Schreibtisch sitzen, kennen sie eben Bleistifte und Papier besser wie den tatsächlichen Prozess.

Das Sparprogramm führt aber dazu, dass Menschen die Arbeiten, die soll es in jedem Unternehmen auf der untersten Ebene noch geben, plötzlich behindert werden. Das Wertschätzung verloren geht und im schlimmsten Fall Motivation.

Es ist schon schwierig genug Menschen zu motivieren, vielleicht ist es sogar unmöglich Menschen dauerhaft zu motivieren. Was aber auf alle Fälle gelingt ist: Menschen nachhaltig und dauerhaft zu demotivieren. Angst und Frust sind Gefühle die sehr hartnäckig sind. Wenn Menschen durch Sparmaßnahmen schon genug Arbeit haben, sich dann aber noch um Bleistifte oder Blöcke kümmern müssen , dann nimmt die Hilflosigkeit zu, die Motivation ab und die Empathie entweicht.

Zwischen Bleistiften und Führung besteht also ein Zusammenhang. Wo echte Führung vorhanden ist, gibt es auch Bleistifte. Schließlich kümmern sich die Spieler vom FC Bayern auch nicht um ihre Socken oder Schuhe. Ihre Kompetenz liegt im Fussballspielen.

Auch bei Fußballvereinen die gegen den Abstieg spielen, kümmern sich die Spieler nicht um die Socken.

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung!

 

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