intensiv

#79 – Es geht gar nicht um Work-Life-Balance ….

In meinem Blog#77 habe ich über das Thema Work Life Balance geschrieben und es gab ein ziemlich großes Interesse an diesem Artikel. In diesem Artikel und auch allgemein habe ich immer Arbeit und Leben getrennt. Dieser Ansatz ist aber falsch, das ist mir jetzt klar geworden. Es gibt viele Menschen, die machen ihren Beruf mit Leidenschaft und sie leben auf in ihrem Beruf. Eine Trennung in Arbeit und Leben ist deshalb ungerecht und passt nicht.

Es geht nämlich nicht um Work-Life-Balance sondern um Fremdbestimmung-Selbstbestimmung-Balance!

Es geht um die Balance zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung. Gibt es hier keine Balance, dann wird man krank! Da viele Menschen, ich auch, Fremdbestimmung mit dem Beruf gleichsetzen, reden wir alle von Work-Life Balance.

Wir Menschen haben einen uns angeborenen Trieb uns weiter zu entwickeln und Ziele zu erreichen. Die Motivationen hierzu mögen unterschiedlich sein, aber wir streben alle nach Verwirklichung und Selbstbestimmung. Das ist es was uns von den Tieren unterscheidet.

Wenn wir selbstgesteckte Ziele erreichen, fühlen wir uns gut. Das liegt an der Dopaminauschüttung. (Hormon)

Bearbeiten wir nur Dinge, die man uns befiehlt, die uns ein Prozess vorschreibt und bei denen die verfügbare Zeit begrenzt ist, dann fühlen wir uns als Mensch beschnitten. Unsere Fähigkeiten werden reduziert auf mechanische Prozesse.

Der zunehmende Stress in den Büros dieser Welt hängt genau damit zusammen. Das Personal wurde immer weiter zusammengestrichen um die Gewinne zu steigern. Die Aufgaben sind aber nicht weniger geworden. Also haben die verfügbaren Menschen weniger Zeit, die sie selbst bestimmen können.

In dieser Zeit wurden früher oft Probleme gelöst, für die es keine Prozessbeschreibung gibt. (Apropos Prozess : Wer Prozesse braucht hat die falschen Mitarbeiter …. )

Man hat in dieser selbstbestimmten Zeit auch den Kollegen geholfen. Die Leistung des Teams wurde damit gesteigert. Mit zunehmender Fremdbestimmung und Kontrolle, macht jeder nur noch was er muss. Ausnahmen eskalieren und helfen kann man den Kollegen nicht mehr. Dafür ist einfach keine Zeit mehr und für Ausnahmen steht nichts im Prozesshandbuch. Wo ist überhaupt das Prozesshandbuch ? 🙂

Das ist das Modell von Taylor. Das Ende der Kreativität. Die Herrschaft der Borg, Widerstand ist zwecklos.

Genau dies macht die Menschen kaputt! Es geht nicht um Work-Life Balance…..

Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung!

 

Kommentare deaktiviert für #79 – Es geht gar nicht um Work-Life-Balance ….