#77 – Work-Life-Balance
Der Begriff ist in aller Munde. Work Life Balance oder auf deutsch: Arbeit-Lebensbalance. Schon der Begriff macht klar, dass Arbeit kein Leben ist und Leben keine Arbeit? Nur so können beide Begriffe auf beiden Seiten der Waage stehen. Auf der einen Seite ist Deine Arbeit, Dein Beruf, in aller Regel das, mit dem du Dein Geld verdienst. Deshalb ist dieser Bereich sehr wichtig!
Wenn Deine Arbeit auch Deine Berufung ist, dann bringt Dir die Arbeit nicht nur monetäre Befriedigung. Die andere Seite der Waage ist Dein Leben. Deine Familie, Deine Kontakte und Deine persönliche Entwicklung!
In Kapitel 3.9 meines Buches spreche ich darüber,was die Menschen antreibt .
Familie ist die kleinste soziale Einheit für die wir und engagieren, die wir verteidigen und die uns wirklichen Halt gibt. Deine Kinder , denen du Spuren Deines Lebens weitergibst. Dein Partner der dich erst vervollständigt.
Deine Freunde sind alle Kontakte die Dein leben wirklich bereichern. Nein, nicht die 693 Facebook Freunde sondern richtige Freunde. Menschen die Du ein halbes Jahr nicht siehst und mit denen es beim nächsten Treffen so ist, als wäre man nie weg gewesen. Menschen für die Du bei Lebensgefahr noch kämpfen würdest. Nein das sind wirklich nicht die 693 Facebook Freunde….
Deine Entwicklung. Was ist denn dass? Naja ich glaube jeder Mensch strebt danach voran zu kommen, schlauer zu werden, besser zu werden. Darunter meine ich mit Körper und Geist eine bestimmte Entwicklungsstufe zu erreichen. Diese Stufe erreicht man nicht auf der linken Seite der Waage. Nicht mit den standardisierten Lernprogrammen in der Firma. Diese Programme züchten nur viele kleine Borg. (Menschen mit Maschinengehirn)
Am besten ist es, wenn die Waage im Einklang ist. Senkt sich die Waage auf eine Seite, so verrutscht die Ladung auf der anderen Seite und fällt runter. In diesem Fall scheitert dein Leben! Senkt sich die Waage nach links, so folgt privat Isolation, Scheidung oder Burn- Out. Senkt sie sich nach rechts, so folgt meist Verlust des Jobs.
Heute ist es oft so, dass sich die Waage nach links senkt. Ständige Optimierung und Effizienzsteigerung ließen die Mitarbeiter alleine zurück. Jeder kümmert sich heute nicht nur um seinen operative Job, sondern besorgt noch die Bleistifte selbst.
Die Belastung mit Dingen, die nicht zum Geschäft gehören und keinen Spaß machen, haben zugenommen.
Viele Menschen arbeiten lang und hart in einem Beruf, der keinen Spaß mehr macht, um mit dem Geld Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um damit Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann!
Hinzu kommt, dass es keine klare Trennung zwischen Arbeit und Leben gibt. Man hat das Smartphone dabei und telefoniert abends oder am Wochenende. Liest seine Mails und vermischt so Privat mit Beruf. Damit senkt sich die Waage nach rechts.
Wie aber bekomme ich die Dinge wirklich geregelt und mein Leben in Balance zur Arbeit?
Zeit Budgetierung:
Das Wichtigste ist zunächst, Deine Zeit einzuteilen. Du hast 24 Stunden am Tag, wovon 8 Stunden für Schlafen und Körperpflege und mindestens 1,5 Stunden für Nahrungsaufnahme wegfallen. Diese Essentials können nicht weiter reduziert werden, ohne dass Du hungerst, müde bist oder unangenehm riechst …
Es bleiben 14,5 Stunden für Leben und Arbeit. Die kannst Du verteilen. Mehr geht nicht, mehr haben wir alle nicht. Wenn jetzt täglich nur eine halbe Stunde zur Arbeit und auch wieder zurück brauchst, so bleiben noch 13,5 Stunden. Die musst Du verteilen. Du alleine musst entscheiden wie Du sie aufteilst.
Du kannst entweder eine Stunde arbeiten oder eine Stunde Leben. Beides zusammen kann man probieren wird aber unbefriedigend sein. Es fehlt die Fokussierung. Du musst bestimmte Zeiten festlegen und definieren. Beispiel: Mittwochs arbeite ich nur bis 16:30 Uhr danach findet mein Leben statt.
Um die Zeit sauber zu budgetieren habe ich einen Tip :
Plane Ungeplantes:
Halte Dir täglich ein Zeitbudget für Ungeplantes. Beispiel : Du hast 8 Stunden Arbeit, dann verplane nur 4 Stunden. In den anderen 4 Stunden kannst Du Kollegen helfen und Ungeplantes erledigen.
Wann mache ich Kompromisse?
Wenn Du Deine Zeit budgetiert hast, musst Du festlegen unter welchen Bedingungen Du von Deinem Budget abweichst. Beispiel: Nur wenn es um Leben oder Tod geht, ändere ich meinen Plan. Oder wenn meine Firma viel Geld verliert.
Mit diesen 2 Gründen werden alle anderen Dinge die uns täglich begegnen nahezu bedeutungslos. Viele Dinge im Büro sind an Unwichtigkeit nicht mehr zu unterbieten. Täglich begegnen uns Elefanten die gestern noch eine kleine Mücke waren 😉
Der Realität ins Auge sehen:
Kennst Du das Stockdale Paradoxon?
http://de.wikipedia.org/wiki/James_Stockdale . Man muss der Realistät ins Auge sehen und sich keine falschen Hoffnungen machen. In 25 Jahren habe ich viele Krisen und Weltuntergänge im Business erlebt und überlebt. Viele Ideen und Ängste sind so schnell gestorben, wie sie geboren wurden. Der Volksmund nennt dies : Keine Suppe wird so heiß gegessen wie sie gekocht wird. Kann ich nur bestätigen. Mach Dir keine falschen Ängste!
Trenne Arbeit und Leben konsequent:
Wenn Du abends das Büro verlässt, schalte Dein Smartphone aus. Ja noch besser, Du hast 2 Geräte eins fürs Büro und eins für Dein Leben. Lies keine Mails am Abend oder am Wochenende!
Ja aber wenn etwas wichtiges passiert? Ja was willst Du denn alleine heute machen? Kannst Du eine Armee ins Feld schicken nach 17:00 Uhr? (Das geht schon während der regulären Arbeitszeit meistens nicht mehr) Dann lass es auch!
Wer Dich nicht erreicht, spricht auf Deine Mailbox. Morgen früh bist Du wieder da und kannst Dich darum kümmern.
Du wirst die Welt nicht retten können aber Dein Leben schon. Natürlich hängt das auch von Deinem Beruf ab. Wenn Du im Service tätig bist, kann es sein, dass Du rund um die Uhr erreichbar sein musst. Aber dann sollte es dafür eine klare Regelung Deines Arbeitgebers geben.
Entwickle Dein Leben:
Wie bereits mehrfach erwähnt, kümmere Dich um Dein Leben. Mach die Dinge auf Deiner Masterliste und Lebe!
Überlass Work-Life Balance nicht Deinem Arbeitgeber! Er kann das nicht, da er andere Interessen verfolgt. Da kommt eine Balance heraus, die wir alle nicht wollen. Die im Burn-Out und in der Vereinsamung endet!
Soviel für heute – bleibe dran – es gibt noch Hoffnung
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