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#45-Wie funktioniert Innovation

Milliarden Investitionen in F+E und was kommt dabei raus? Es kommt ein Produkt raus welches als innovativ und fortschrittlich in den Himmel gelobt wird aber niemand kauft es. Wie kann das sein?

Sind wir für Innovation empfänglich oder interessiert es uns nicht wirklich?

 

Innovation

Innovation kommt vom lateinischen Wort innovare was erneuern bedeutet. Damit ist zunächst keine Wertung über gut oder schlecht verbunden sondern einfach nur erneuern.
Aus unserem Automatenmodell Mensch wissen wir, dass es nur 3 Reaktionen auf die Welt gibt.

Spaß, Neugier oder es ist Neu.

Wenn es neu ist, dann gibt es zwei grundsätzliche Reaktionen darauf.

1. Ach das klingt interessant kann ich das gebrauchen.

2. das taugt nix keiner braucht das. Ich habe das schon einmal als Angst oder Neugier bezeichnet.
Jede Neuheit hat immer mit diesen Reaktionen zu kämpfen. Immer und überall. Es gibt ausführliche Untersuchungen darüber. Die Menschen lassen sich dabei in 5 Gruppen aufteilen. 2,5% sind die Innovatoren, 13,5% sind die sogenannten Early Adopters, 34% sind die Frühe Mehrheit , 34% die späte Mehrheit und 16% sind die sogenannten Laggards oder Zauderer.

Jede Innovation läuft jetzt von links nach rechts. Es gibt keine Innovation die die breite Mehrheit adressiert und Erfolg hat. Was unterscheidet diese Menschen?

Die Innovatoren haben sich ihren kindlichen Spieltrieb bewahrt, trotz unseres Erziehungssystemes. Das Neue fasziniert sie und sie probieren es aus. Die nächste Gruppe der frühzeitigen Anwender erkennt den Vorteil der Innovation da sie neugierig sind. Sie untersuchen wie sie die Innovation einsetzen können um voran zu kommen. Beide Gruppen sind bereit Nachteile in Kauf zu nehmen. Beispiel: Die ersten Menschen die Digitalkameras einsetzten hatten auch einen Computer. Und ihnen war es zunächst egal ob es 30min dauerte bis das Bild auf den Computer übertragen wurde. Die Emotion des Neuen treibt sei an. Diese 16% sind begeistert von den neuen Fähigkeiten und diese Begeisterung lässt sie Nachteile übersehen. Die nächste Gruppe ist die Gruppe der frühen oder aufgeschlossenen Mehrheit. Diese werden in aller Regel von den ersten 16% mitgerissen und sie stehen der Innovation grundsätzlich nicht negativ gegenüber. Aber sie stellen Fragen. Warum dauert das so lange. (Also das Übertragen der Bilder …) Warum warum warum? Wer darauf keine Antworten findet und diese Fragen löst wird mit seiner Innovation scheitern. Hier ist die erste Hürde einer Innovation. Man nennt diese Hürde auch the chasm.

Die späte Mehrheit lehnt eigentlich jede Neuerung als Gefahr ab. Sie sehen keinen Sinn darin und die letzte Gruppe kriegt gar nicht mit das etwas passiert. Gegen die späte Mehrheit werden die Glaubenskriege geführt.
Die späte Mehrheit hat einen undurchlässigen Wahrnehmungsfilter für die Innovation. Und wenn jetzt die anderen 50% mit dem Neuen daherkommen fühlen sie sich bedroht. Sie haben Angst Ihnen wird etwas weggenommen. Ihr Weltbild wackelt.
Wenn man die späte Mehrheit überzeugt hat, hat sich die Innovation endgültig durchgesetzt.
Fakt ist Innovation läuft immer von links nach rechts. Jeder der eine Innovation hat und diese breit auf die Menschheit loslässt wird feststellen dass sich nix ändert. Ohne die Innovatoren und die Early adaptors geht es nicht. Und diese zwei Gruppen bekommt man über deren Herz und Gefühl. Simon Sinek sagt, diese Gruppe folgt denen die das gleiche denken und glauben wie sie selbst.
Trotz diesen Erkenntnissen werden immer wieder diese Tatsachen ignoriert.
Beispiel: Es wird in der Firma ein neues Verfahren breit eingeführt. Ergebnis totale Ablehnung bis hin zum Glaubenskrieg. Richtig wäre es die ersten 16% über Gefühl und Begeisterung einzubinden. Dann die Anmerkungen der frühen Mehrheit zeitnah umzusetzen.
Oder ein neues Produkt wird vorgestellt. Die ersten Anregungen zur Verbesserung werden ignoriert mit der Aussage jetzt müssen wir erst mal den Verkauf und Umsatz ausweiten. Bullshit! Das wird so nicht funktionieren. Wenn ein Konkurrent die Einwände der frühen Mehrheit umsetzt wird er demnächst das Geschäft machen.

Wir Menschen sind halt schon ein wenig schwierig. – Dranbleiben es gibt noch Hoffnung

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