#80 – Visionen für eine andere Gesellschaft. Teil 3 – Bedingungsloses Grundeinkommen
In Blog #78 habe ich anhand der verfügbaren wirtschaftlichen Daten festgestellt, das statistisch von jedem Erwerbstätigen zu jedem nicht Erwerbstätigen monatlich ca. 640€ transferiert werden.
Das tun wir, damit unser System nicht zerfällt und es einen sozialen Ausgleich gibt. Mit einem gewaltigen Aufwand wird zusätzlich versucht, Menschen in Arbeit zu bringen, in Arbeit zu zwingen und Unternehmen zu bestechen doch Menschen einzustellen. (Aufstocken, Subventionen usw.)
Wenn ich eines von den Wirtschaftswissenschaften gelernt habe, ist es die Tatsache, das Arbeit eine Wirkungsgröße ist. Wenn wir an den kausalen Zusammenhang von Ursache und Wirkung glauben, dürfen wir niemals an der Wirkung ansetzen. Arbeit jeglicher Art ist vereinfacht gesagt : Möglicher Umsatz/(Herstellkosten + Gewinn)
Dabei steckt die Arbeit in den Herstellkosten zusammen mit Energie und Rohstoffen. Beides wird multipliziert mit der Produktivität. Je höher die Produktivität, desto geringer die notwendige menschliche Arbeit!
Das ist auch der Grund, warum die ganze Automatisierungstechnik überhaupt gemacht wird. Dies bedeutet aber, die Zahl der Arbeitnehmer wird weiter abnehmen. Wachstum wird nicht unendlich möglich sein, und ein Mindestlohn greift nicht, weil keine Arbeit mehr da ist.
Was ändert ein bedingungsloses Grundeinkommen? (BGE)
Es trennt Arbeit und Einkommen. Ich kann leben, auch wenn ich keine Bezahlte Arbeit finde. Jeder Bürger eines Landes bekommt monatlich einen Betrag x überwiesen. Ohne Bedingung einfach weil er Bürger dieses Landes ist!
Aber dann geht doch niemand mehr arbeiten?
Das ist die erste Reaktion vieler Menschen. Wie viele Menschen sind ehrenamtlich tätig und erhalten dafür keinerlei Bezahlung? Jeder Mensch hat den Antrieb, den Betrag x zu vermehren. Eine der größten Motivationen in uns, ist das Streben nach Entwicklung und Verbesserung der Situation. Ein Grundeinkommen ändert die Fragestellung radikal. Um bisher leben zu können muss ich evtl. einen Job annehmen, der kein Spaß macht und schlecht bezahlt wird. Mit einem Grundeinkommen ist das Leben zunächst gesichert und ich kann kreativ nach Betätigung suchen, die meine Situation verbessert und Spaß macht. Das Überleben ist gesichert und diese Stufe der Bedürfnispyramide erreicht. Menschen streben nach Verbesserungen. Wer 1000€ verdient, will mehr verdienen. Wer 1 Mio verdient, hört auch nicht auf zu arbeiten sondern will 2 Mio verdienen. Natürlich gibt es Menschen die nichts tun. Die gibt es an beiden Enden der Gesellschaft. Aber diese Menschen gehören in die Therapie, die sind nicht repräsentativ.
Schau Dir mal diesen Beitrag an : http://www.youtube.com/watch?v=C5cLFmmzwRg&list=FLxCsf4KQjextRYJs46pTACA&index=25
Es gibt wichtige Aufgaben in dieser Gesellschaft, die werden schlecht bezahlt und man kann davon nicht leben. Wenn Arbeit und Einkommen untrennbar verbunden sind, kann sich niemand den Zeitaufwand leisten. Wenn aber das Einkommen gesichert ist, kann man aus Leidenschaft Dinge tun, die nicht so gut bezahlt werden aber Erfüllung bringen.
Schau in den Spiegel und Frage dich selbst, ob Du weiter arbeiten würdest, wenn du jeden Monat 1000€ bekommen würdest? Ich kann diese Frage nur mit ja beantworten und viele die ich kenne tun dies auch. Du kannst auf dieser Seite mit abstimmen.
Stellen wir uns nur folgenden Fragen der Zeit:
Alleinerziehende, Altersarmut, Harz4, kinderreiche Familien usw.
Stelle Dir vor, jeder bekäme ein BGE? Die Alleinerziehende Mutter und ihr Kind, Großpapa und Großmama, allen die nicht wissen, wie sie mit ihren Kindern durchkommen. Die Frage ob ich weiter arbeite oder meine Kinder erziehe stellt sich ganz anders ?
Ein BGE ändert diese Gesellschaft. Es macht sie vielleicht ein stückweit humaner. Es ist zumindest ein Schritt in Richtung überleben mit weniger Beschäftigung. Wir werden in Zukunft nicht mehr alle Menschen für die Produktion unsere Waren brauchen. Waren haben wir aber genug.
Soviel für heute – Dranbleiben – es gibt noch Hoffnung.